Pflegeangebote und Pflegekonzepte

Pflegemodell

Die Basis unserer Arbeit beruht auf dem Pflegemodell von Monika Krohwinkel, welches das Ziel der Erhaltung bzw. Förderung von Unabhängigkeit und Wohlbefinden des Menschen hat. Es basiert auf der Prozesspflege, deren zentral Aspekte die individuelle Lebensgeschichte und Lebenssituation, sowie die Förderung der Fähigkeiten des Menschen sind.
Auf diesem Pflegeverständnis basierend fördern wir gezielt Fähigkeiten, Ressourcen und Gewohnheiten unsere Bewohner/innen unter Berücksichtigung ihrer Bedürfnisse und Wünsche.
Krohwinkels Modell der Aktivitäten und existenziellen Erfahrungen des tägliche Lebens zählt zu den so genannten Bedürfnismodellen.
Die Bedürfnisse, Gewohnheiten, Fähigkeiten, Ressourcen und Probleme, Ursachen und Symptome, werden in folgende 13.Bereiche gegliedert:

Pflegeprozess

Unsere Ziele erreichen wird durch die Arbeit im Pflegeprozess.
Darunter versteht man eine systematische, bewohnerorientierte Planung, die in 5 Schritten festgelegt ist. Die einzelnen Aktivitäten und existenziellen Lebenserfahrungen des täglichen Lebens (kurz AEDL´s), werden mittels dieses Pflege- und Betreuungsprozesses umgesetzt, wobei die Ressourcen und Gewohnheiten in den jeweiligen AEDL’s im Vordergrund stehen.

1. Die Informationssammlung
2. Erkennen von Problemen und Ressourcen
3. Festlegen der Pflegeziele
4. Festlegen der Pflegemaßnahmen
5. Durchführen der Pflegemaßnahmen und Evaluation

Pflegestandards

Pflegestandards gelten in der Durchführung der direkten Pflegemaßnahmen als Verfahrensrichtlinien. Sie werden als Hilfsmittel zur Erhaltung und Weiterentwicklung der Pflege angesehen und dienen als Handlungsvorgabe. Die von uns angewandten Pflegestandards werden in Qualitätszirkeln erarbeitet und noch Erprobung in Kraft gesetzt. Sie sind für alle Mitarbeiterinnen/Mitarbeiter gültig.

Unser Pflegemodell nach Monika Krohwinkel

Kommunizieren können
Sich bewegen können
Vitale Funktionen des Lebens aufrecht erhalten können
Sich pflegen können
Essen und Trinken können
Ausscheiden können
Sich kleiden können
Ruhen, schlafen und sich entspannen können
Sich beschäftigen lernen und sich entwickeln können
Sich als Mann oder Frau fühlen und verhalten können
Für eine sichernde und fördernde Umgebung sorgen können
Soziale Bereiche des Lebens sichern und Beziehungen gestalten können
Mit den existenziellen Erfahrungen des Lebens umgehen können

Verfahrensanweisungen

Verfahrensanweisungen sind Teil des Qualitätsmanagementhandbuches. Durch sie wird der Ablauf bestimmter Leistungserstellungsprozesse schrittweise festgelegt.

Pflegedokumentation

Eine Vielzahl von Daten wird in der Pflege wahrgenommen, weitergegeben und verarbeitet. Diese Daten müssen systematisch dokumentiert werden, damit die Pflege sich weiterentwickeln kann und individuelle Pflegeplanung erst möglich ist. Alle Pflegekräfte dokumentieren die Veränderungen, Beobachtungen und Ergebnisse. Das System ist für alle Pflegekräfte und Ärzte zugänglich. Dadurch ist die Kommunikation und Kooperation sichergestellt.

Die Dokumentation dient der

  • Information
  • Kontrolle
  • Entwicklung des Pflegeprozesses
  • juristischen Absicherung
  • Transparenz
  • Qualitätssicherung

    Die Dokumentation führen wir mit Hilfe der EDV durch. Wir hatten die Möglichkeit in Arbeitsgruppen und Qualitätszirkeln intensiv an diesem Computerprogramm mitzuwirken, sodass es unseren Anforderungen voll entspricht und uns bei unserer täglichen Arbeit optimal unterstützt. Unser Pflegeprogramm wird ständig weiterentwickelt, immer unter der Vorgabe, unseren Pflegeprozess best möglichst zu unterstützen und zu optimieren.

Pflegeorganisation, Pflegesystem

Jedem Wohnbereich ist ein fester Personalstamm zugeordnet, sodass unsere Heimbewohner nicht ständig mit wechselndem Pflegepersonal konfrontiert werden.
Unsere Wohnbereiche sind in Gruppen aufgeteilt, diese werden von einem immer gleich bleibenden Stammpersonal betreut. Hierdurch findet die Pflege auf der Basis eines vertrauensvollen Beziehungsprozesses statt, mit welchem unser Pflegepersonal verantwortungsvoll umgeht.

Personalausstattung

Die Personalausstattung wird in qualitativer, quantitativer und zeitlicher Hinsicht angemessen sichergestellt und die Fachaufsicht durch Pflegekräfte rundum die Uhr ist immer gewährleistet.
Pflegekräfte in Leitungsfunktion verfügen über entsprechende Zusatzqualifikationen bzw. streben deren Erwerb an.
Der tatsächliche Fachkräfteanteil liegt im Einklang mit dem in der Heimpersonalverordung geforderten Fachkräfteanteil von mindestens 50%.

Kommunikation

Kommunikation und Information sehen wir als wichtigen Bestandteil unserer Arbeit an. Der Informationstransfer wird in unserem Hause durch unterschiedliche Instrumente gewährleistet:
Übergabegespräche / Fallbesprechungen
Dienstbesprechungen / Teambesprechungen mit Ergebnisprotokollen und
Teilnehmerlisten auf den Wohnbereichen.
Dienstbesprechungen Wohnbereichsleitungen und der Pflegedienstleitung mit Ergebnisprotokoll und Teilnehmerlisten.
Leitungssitzungen (interdisziplinär) mit Ergebnisprotokollen und Teilnehmerlisten
Rundschreiben
Dienstanweisungen
Qualitätssicherung
Pflegequalität ist die bestmögliche Übereinstimmung zwischen den zuvor formulierten Zielen und Kriterien und der tatsächlichen Pflege.
Es gibt unterschiedliche Qualitätsmanagementsysteme. Wie orientieren uns an dem Donabedian Konzept, das eine Einteilung in drei Kategorien, Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität vornimmt. Diese Einteilung findet sich auch SGB XI §80 wieder.

Qualitätszirkel

In unserer Einrichtung haben wir einen Qualitätszirkel eingerichtet. Ziel eines Qualitätszirkels ist es, ein Thema oder ein aktuelles Problem aufzugreifen, die näheren Bezüge zu klären und dauerhafte Lösungsmechanismen zu schaffen. Diese werden schriftlich fixiert, getestet und nach Eignung verbindlich für unsere Einrichtung festgeschrieben. So versuchen wir, Probleme zu verhindern bzw. enstehende Probleme frühzeitig zu erkennen und diese möglichst rasch zu beheben.

Pflegevisite

Pflegevisiten dienen der Überprüfung der Pflegeplanung, der Bewohnerversorgung oder dem kommunikativen Austausch mit den Bewohnern. Sie werden in unserem Haus durch die Qualitätsbeauftragte vorgenommen und je nach Bedarf durch eine Pflegekraft ergänzt. Dabei verwenden wir Checklisten mit standardisierten, vorgegebenen Fragen. Die bei der Pflegevisite gewonnen Informationen werden dokumentiert, ausgewertet und in Dienstbesprechungen oder Qualitätszirkeln thematisiert.

Beschwerdemanagement

Das Beschwerdemanagement ist ein Instrument der Qualitätssicherung. Selbstverständlich sind wir um die Zufriedenheit unser Klienten und deren Angehöringen bemüht. Treten in unserem Haus dennoch Fehler auf, wollen wir durch diese lernen und ein erneutes Auftreten vermeiden. Aufgetretene Fehler wollen wir umgehend beheben, damit unsere Klienten und deren Angehörigen mit unseren Leistungen zufrieden sind und positiv über uns denken.

Hygienebegehung

Hygienebegehungen werden durchgeführt, um die Einhaltung der Hygienemaßnahmen entsprechend der Vorgaben unseren Hygienehandbuchs zu überprüfen. Sie werden von der/dem Hygienebeauftragtem und der Pflegedienstleitung an Hand von Checklisten vorgenommen. Diese wurden in Anlehnung an die Hygienerichtlinien des Robert Koch Institut erstellt.
Externe Hygienebegehungen in unserem Haus werden regelmäßig durchgeführt.

Fortbildungen

Interne und externe Fort- und Weiterbildungen sorgen für die Festigung und Aktualisierung der Fachkenntnisse unserer Mitarbeiter/innen.

Einarbeitung

Neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden systematisch anhand einer Einarbeitungscheckliste eingearbeitet.

Ausbildung

Wir bilden jedes Jahr mehrere Pflegeschüler/innen aus und halten den engen Kontakt zu der Altenpflegeschule. Hierdurch werden wir über neue Erkenntnisse und innovative Veränderungen direkt informiert, außerdem erhalten wir somit unseren Fachkräfteanteil. In unserem Haus gibt es eine Ausbilderin sowie Praxisanleiterinnen die als feste Bezugspersonen für die Auszubildenden fungieren, welche sie begleiten und anleiten. Außerdem sind selbstverständlich alle Pflegekräfte gerne fachkompetente Ansprechpartner/innen für unsere Auszubildenden.

Zusammenarbeit mit anderen Beteiligten

Für unsere Bewohner/innen besteht freie Arztwahl.
Die ärztliche und therapeutische Betreuung unserer Bewohner/innen wird durch Kooperationen mit niedergelassenen Haus- und Fachärzten, Therapeuten und Krankenhäusern gewährleistet. Die Dokumentation dieser Zusammenarbeit erfolgt über unser Dokumentationssystem.
Auf Wunsch wird die seelsorgerische Betreuung durch Vertreter verschiedener Religionsgemeinschaften ermöglicht. Regelmäßige Gottesdienste werden in der eigenen Hauskapelle von beiden Konfessionen durchgeführt.

Besuche von Frisör und Fußpflege werden regelmäßig durch Kooperation mit externen Betrieben angeboten. Unser Haus verfügt über ein eigenes Frisörstudio