Maximilian Kolbe

Rajmund Kolbe war Sohn eines einfachen Arbeiters, besuchte eine Schule der Franziskaner in Lemberg – dem heutigen L’viv – und trat im Alter von 17 Jahren unter dem Namen Maximilian Maria dem Minoritenorden der Franziskaner bei. Er konnte in Rom studieren und schon nach vier Jahren promovieren. Weil er die Wichtigkeit der missionarischen Arbeit erkannte, gründete er zusammen mit Freunden in Rom die „Militia Immaculatae“, die „Miliz der Unbefleckten (Jungfrau Maria)“, als Gebetsgemeinschaft zur Bekehrung von Sündern. 1918 wurde er zum Priester geweiht, 1919 kehrte er nach Polen zurück als Lehrer für Philosophie und Kirchengeschichte am Priesterseminar der Franziskaner in Krakau; daneben widmete er sich der publizistischen Arbeit und gab christliche Zeitungen und Zeitschriften heraus.

Nach einer Ruhepause auf Grund einer schweren Erkrankung an Tuberkulose gründete er 1927 in Teresin westlich Warschau das Kloster „Niepokalanów“, „der Unbefleckten (Jungfrau Maria) Stadt“, dessen Vorsteher er wurde. 1930 begab er sich zur Missionsarbeit nach Nagasaki in Japan, wieder war die Publizistik seine wichtigste Aufgabe. Im fernen Osten gründete er zahlreiche neue Missionsstationen; der Amateurfunk als „Verständigungsmittel gutwilliger Menschen in aller Welt“ war ihm dabei hilfreich – auch später im Kloster hatte er seine Funkbude.

1936 kehrte Kolbe in seine Heimat zurück und leitete wieder sein Kloster. Nach dem Überfall der Deutschen auf Polen im September 1939 fiel der engagierte Mann den Besatzern schnell unangenehm auf, im September 1940 wurde er verhaftet und ins Lager Oranienburg verbracht, aber im Dezember wieder freigelassen. Im Februar 1941 wurde er erneut verhaftet und ins Vernichtungslager in Ausschwitz – dem heutigen Oświęcim – eingewiesen.

Im Juli 1941 wurden bei einem Appell vor dem KZ-Kommandanten Fritsch zehn Häftlinge ausgesondert, die als Strafaktion wegen der Flucht eines Gefangenen in den Hungerbunker eingeschlossen werden sollten. Einer der betroffenen Zehn, Franz Gajowniczek, schrie laut auf und erinnerte unter Tränen an seine beiden Söhne; der am Appell teilnehmende Kolbe trat hervor und bot sein Leben für das des Familienvaters, was Fritsch akzeptierte.

Kolbe wurde also in den Hungerbunker gesteckt, tagelang habe man ihn singen und beten gehört. Nachdem die anderen neun Leidensgenossen schon verhungert waren, Kolbe aber noch wenige Lebenszeichen von sich gab, verabreichte der Lagerhenker ihm schließlich eine Giftspritze, was den endgültigen Tod bedeutete.

Maximilian Kolbe gilt weiterhin als Patron der Journalisten und Amateurfunker.